Siri Chinmoy Peace-Mile 6 Stunden-Lauf
Für den Herbst sollte noch ein ganz langer Lauf sein. Die 100er-Vorbereitung im Frühjahr wollte ich nicht einfach so verpuffen lassen, also fiel die Wahl recht schnell wieder auf den SriChinmoy 6h-Lauf auf der Friedensmeile in München Moosach.
6h-Läufe kann ich recht gut und die Streckenlänge ist für mich gut überschaubar. Die Vorbereitung war nicht ganz optimal, aber egal, ich habe schon öfter von meiner Erfahrung gelebt. Aber wie das so ist, Ergebnisse bleiben, der Weg dahin verblasst meist. So steckte ich mir als Pflicht 60 km und alles, was darüber geht ist umso besser. Nun ja, also ran an die Startlinie und in dem Tempo, was ich kann (5er Schnitt) immer schön vernünftig bleibend los. Das klappte für den Anfang ganz gut.
So Runde hat 1,6 km und nach 4 Runden nahm ich das erste Gel und Wasser vom VP. Eigentlich wollte ich alle 3 Runden etwas zu mir nehmen, allerdings verpennte ich das für die nächsten 5 Runden bis zum nächsten Gel und ein paar Salzbrezeln. Bis dahin hatte ich den 5er Schnitt wie am Lineal gezogen halten können. Das war bis km22. Es ging jetzt an die Zeit, wo sich gemeinhin die ersten energetischen Tiefpunkte einstellen können. Wahrscheinlich darum zeigte sich das jetzt nicht körperlich, die Kraft war da, aber gedanklich ging es Richtung Sinnfrage. Nach etwa 2:20h, etwa 27 km war ich rechtzeitig am Zweifeln, was das Ganze hier sollte. Lauftechnisch war alles in Ordnung, der Geist wollte sich diesmal nicht schinden. Für den Moment jagte eine Sinnkrise die andere. Ich aß und trank jetzt regelmäßiger, brauchte aber trotzdem bis etwa Marathon, bis ich mich wieder gefangen hatte. Marathon war auch so ein Zwischenziel.
Ich hatte jetzt einen Trott gefunden, der recht gut zu laufen ging und ab jetzt machte ich jede zweite Runde einen kurzen Halt bei Cola, Melone und Salzbrezeln. Das vertrug ich sehr gut und irgendwann hielt ich trotz Kraft trotzdem an und füllte nach.
Marathon war bei 3:44h durch, also recht langsam. Das nächste Ziel war die 50 km Marke. Die ging erstaunlicherweise bei 4:28h durch, also 5min eher, als letztes Jahr.
Übrigens, nachlassen und langsamer machen war nicht. Auf der Platzierungsliste stand ich meist auf Platz 6. Und wenn schon, dann rennst du und willst das halten. Das ist ein Wettkampf! Vielleicht springt ja doch noch was raus?
![]() |
|
![]() |
Nach km 53 stand dann ein guter Lauffreund am Rand und wenn sich einer Zeit für dich nimmt, dann hört man auch nicht so einfach auf. Es waren aber dennoch 1:15h zu laufen.
Durch den seelischen Beistand war es nun aber irgendwie einfacher. Natürlich fiel das Anlaufen in meinem Rhythmus jedes Mal schwer, aber ich kann dann immer wieder sofort mein Tempo finden. Und als dann 60 km bei 5:25h durchlaufen waren, hoffte ich tatsächlich auf 65 km. Zwischenzeitlich war ich auf Gesamtplatz 5 vorgerutscht. Den galt es zu halten. Platz 4 war zu weit voraus. Platz 6 aber nur eine Runde zurück und die ist ruckzuck verloren. Also trampeln, auch wenns weh tut. Und so ertönte der Schlusspfiff und wieder war ein 6h Lauf abgespult.
Ende vom Lied:
Platz gesamt: 5
Platz AK 50: 1 juhu
Erlaufene km: 65,398 km
Diesmal erschien mir Stunde 5 und 6 nicht so hart, wie letztes Jahr. Nur zwischenzeitlich hatten die Stunden gefühlt 65 min. Wieder habe ich mein vorgenommenes Ziel erfüllt und kann durchaus zufrieden sein.
Ralf Ibscher


